Fallbeispiel

Margarete Römpler, Pflegezentrum Bachwiesen, Qualitäts- und Gesundheitsbeauftragte

Stärker und gelassener dank Taiji

margarete roempler

Stärker und gelassener dank Taiji

Das Pflegezentrum Bachwiesen bietet 159 Wohnplätze für hochbetagte und pflegebedürftige Menschen an. Das Zentrum verfügt über eine Mobilitätsabteilung und eine Pflegewohngruppe.

Im Pflegezentrum sind 240 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Davon arbeiten rund 29 Lernende in unterschiedlichen Berufen: Hauswirtin oder Hauswirt, Köchin oder Koch, Küchenangestellte oder Küchenangestellter, Fachfrau oder Fachmann Gesundheit, Assistentin oder Assistent Gesundheit und Soziales, Fachfrau oder Fachmann Betriebsunterhalt, Kauffrau oder Kaufmann.

Hohen Anforderungen innovativ begegnen

Die Qualitäts- und Gesundheitsbeauftragte Margarete Römpler berichtet von einem innovativen und erfolgreichen Angebot des Pflegezentrums Bachwiesen:
Seit 2014 können Lernende in jedem Semester zwölf Kurseinheiten Taiji besuchen. Jede Kurseinheit der chinesischen Kampfkunst dauert eine Stunde. Hier üben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer achtsam und langsam auszuführende Bewegungsablaufe, die einerseits körperlich stärken und andererseits entspannen.
Anlass für dieses Angebot war, dass Lernende zunehmend aufgrund von Krankheit ausfielen. Die Arbeit mit pflegebedürftigen, betagten und multimorbiden Menschen stellt gerade an Auszubildende hohe psychische und körperliche Anforderungen. Diese können belastend sein und sich ungünstig auf die Gesundheit auswirken.

Stärkung und Ort der Begegnung für die Lernenden

Mit dem Taiji-Angebot verfolgt das Pflegezentrum Bachwiesen verschiedene Ziele:

  • einen messbaren Rückgang der Kurzabsenzen (≤ 5 Tage)
  • eine höhere Selbstwirksamkeit der Lernenden (Einschätzung eigener Bewältigungskompetenzen)
  • die Stärkung salutogener Ressourcen im Berufsalltag: Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer sollen ihr Gleichgewichtsgefühl stärken, ihren Körper besser wahrnehmen, ihre Bewegungen besser koordinieren und sich besser entspannen können

Das Taiji-Angebot wirkt sich auch positiv auf die Lernenden aus, indem sie eine Beziehung zueinander aufbauen und einen gemeinsamen Ort der Begegnung schaffen. Und: Die Führungskräfte erhöhen ihre Aufmerksamkeit für die Belange der Jugendlichen und vermitteln Wertschätzung nach dem Motto «Ihr seid uns wichtig!».

Wissenschaftliche Begleitung zeigt viele positive Effekte

Das Taiji-Programm wurde wissenschaftlich begleitet. Die Resultate zeigen, dass die Absenzen um zwei Tage pro Person zurückgingen. Zudem berichten die Lernenden, dass sie weniger Rückenschmerzen haben, gelassener und entspannter sind. Wenn sie Bewohnerinnen und Bewohner mobilisieren, verfügen sie über einen besseren Stand und mehr Stabilität.

Margarete Römpler zieht ein positives Fazit und ist überzeugt davon, dass Taiji einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit und zum Wohlbefinden der jungen Menschen leistet.