Die Wissenschaft hinter dem Leadership-Kit

Positiv führen (oder Positive Leadership) heisst, den Fokus auf Stärken, Potentiale und Kompetenzen einer Person, eines Teams und einer Organisation zu legen. Es heisst, Herausforderung dadurch zu begegnen, dass vorhandene Ressourcen gestärkt werden. Positiv führen heisst, sich dafür einzusetzen und Instrumente anzuwenden, um individuelles Potential zu entfalten, Energie freizusetzen und positive Emotionen zu stärken. Positive Führung schlägt eine Brücke zwischen Theorie und Praxis, weil sie auf Methoden und Praktiken setzt, deren Wirkung wissenschaftlich gut belegt sind.

Positive Führung baut das Immunsystem einer Organisation auf. Mit ihr wird ein Fundament bereitet, das in guten Zeiten Aufblühen ermöglicht, aber auch Stürmen und schweren Zeiten Stand hält.

Manche positiven Tools sind einfach anzuwenden. Positive Führung geht aber als Haltung viel weiter und braucht Zeit, bis sie verankert ist. Positive Führung fängt bei der Führungskraft selbst an und umfasst Themen wie Selbstführung, Selbstreflexion, das eigene Menschenbild, Stärkenfokus und den ehrlichen Wunsch, eine Arbeitswelt zu schaffen, in der Menschen und die gesunde Leistungsfähigkeit der Organisation im Mittelpunkt stehen.(*)

Positive Führung heisst nicht, dass ignoriert wird, was herausfordernd ist oder falsch läuft. Es bedeutet nicht, dass man fortan mit rosaroter Brille durch den Arbeitsalltag läuft, in stets guter Laune und einer permanenten «Alles ist gut»-Einstellung. Es bedeutet auch nicht, dass nur noch gelobt wird und Schwächen ausgeblendet werden.

Positive Führung stellt nicht sämtliche bisherigen Erkenntnisse zum Thema Führung in Frage und rät auch nicht von bewährten Führungsmethoden ab. Manche problemfokussierten Instrumente werden jedoch irrelevant, wenn das Augenmerk auf Potentiale und Stärken gerichtet wird. Es geht also darum, sich nicht vorwiegend auf Schwächen, Probleme und Risiken zu konzentrieren, weil man dadurch eine Kultur der Mittelmässigkeit fördert. Positive Leadership will vermeiden, dass Mitarbeitende ihre Begabungen nur teilweise oder halbherzig einbringen können, und dass in der Folge herausragende Ergebnisse die Ausnahme bleiben.(*)

Die fünf Buchstaben P-E-R-M-A stehen allgemein für «fünf Wege zum Glück». In über einem Jahrzehnt Forschung wurden fünf Faktoren identifiziert, die nachweislich entscheidend zum Wohlbefinden und zum persönlichen Aufblühen beitragen. Aus Perspektive der Führungsarbeit sind es die 5 Aktionsfelder, um mit den Stärken der Mitarbeitenden freudvoll herausragende Resultate zu erzielen. 

Die fünf Aktionsfelder von PERMA sind:

• Positive Emotions: Positive Emotionen oft und intensiv erleben
• Engagement: Sich voll einbringen mit seinen Stärken
• Relationship: Teambeziehungen stärken
• Meaning: Sinn in der Arbeit erkennen
• Achievement: Ziele erreichen und feiern

Die proaktive Arbeit an den Aktionsfeldern von PERMA verringert psychische Belastungen sowie Stress und steigert gleichzeitig das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit. Zahlreiche Studien belegen das.

Das PERMA-Modell hilft, positive Führung grundsätzlich zu verstehen, aber auch konkrete Führungssituationen zu analysieren und zu steuern. Es wird auch in der Forschung eingesetzt.(*)