Fallbeispiel

Amel Münger, Stämpfli Gruppe, Verantwortliche Berufsbildung

Mit Kreativitätstechniken gut durch die Abschlussprüfung

amel münger

Mit Kreativitätstechniken gut durch die Abschlussprüfung

Die Stämpfli Gruppe ist in der Welt der gedruckten und elektronischen Publikationen zu Hause, vereint vier Unternehmen und beschäftigt über 400 Mitar­beitende an vier Standorten: Bern, Zürich, Bregenz und Warschau. Geführt wird die Stämpfli Gruppe in der sechsten Generation von den Brüdern Dr. Rudolf Stämpfli und Peter Stämpfli.

Die Gruppe bildet 37 Lernende in neun Lehrberufen aus: Buchhändlerin und Buchhändler, Fachfrau und Fachmann Betriebsunterhalt, Informatikerin und Informatiker (mit zwei Fachrichtungen), Kauffrau und Kaufmann, Logistikerin und Logistiker, Mediamatikerin und Mediamatiker, Polygrafin und Polygraf, Printmedienverarbeiterin und Print­medienverarbeiter sowie Sport­kauffrau und ­-kaufmann.

Kreativität im Umgang mit Herausforderungen bei Prüfungen

Bei den Vorbereitungen für eine Klausur der Kunden­beraterinnen und -­berater von Stämpfli stiess Ver­kaufsleiter Roland Werren auf so genannte Kreativi­tätstechniken zur Lösungsfindung für verschiedene Verkaufsthemen. Anhand dieser neuen Techniken sollten die Klausurteilnehmenden eine neue Sicht­weise auf bekannte Probleme einnehmen und damit zu neuen Lösungsansätzen gelangen. Als Grundlage dazu diente Roland Werren das Buch «Creability» mit den darin beschriebenen Methoden «Perspektivendiagramm» und «Erfolgspfade».

Workshop mit Lernenden: Vom Feldtest zum festen Element

Als Feldtest organisierte er im Vorfeld einen Workshop mit Lernenden der Stämpfli Gruppe zum Thema «Erfolgreicher durch die Lernabschlussprüfung». Das Feedback der Lernenden war ermutigend. In Absprache mit der Verantwortlichen für die Berufsbildung, Amel Münger, führte Roland Werren den Workshop im Sommer 2016 daher zum ersten Mal auch mit den Lernenden durch, die sich in den Qualifikationsver­fahren befanden. Ziel war es, sie optimal vorzubereiten: Sie sollten die Faktoren kennenlernen, die nötig sind, um die Prüfungen orga­nisiert und bestärkt anzugehen – und zu bestehen. Die durchweg positiven Rückmeldungen führten dazu, dass der Kurs nun jährlich stattfindet.

Die Vertrauenskultur hilft den Lernenden

In der Gruppe lernen die Auszubildenden die Techni­ken kennen und tauschen sich über die Anforderungen sowie ihre Unsicherheiten und Ängste aus. Dies sei ganz wichtig, betont Roland Werren. Die Lernen­den profitieren voneinander. Voraussetzung dafür ist eine Vertrauenskultur. Sie wird in der ganzen Firma gelebt, was wiederum den Lernenden zugutekommt. Zusätzlich zum Gruppen­angebot gibt es auch die Möglichkeit, in Einzelge­sprächen mit Amel Münger oder Roland Werren Fragen oder Probleme zu Leistungsdruck und Moti­vation zu besprechen.

Das Angebot der Kreativitätstechniken wird rege ge­nutzt. Die Lernenden merken, dass sie bei Problemen selber viel beitragen können, und erleben so Selbst­wirksamkeit. Die erfreuliche Lehrabschlussquote und die hohe Zufriedenheit unter den Lernenden sind Resultate davon. Neben den Techniken spielt die Möglichkeit eine wichtige Rolle, sich mit anderen auszutauschen. Ein Lernender im letzten Lehrjahr meinte jedenfalls einfach, aber treffend: «Reden hilft – und es tut gut, wenn jemand zuhört!»