leerer Arbeitsplatz

Absenzen und Krankheitsausfälle

Weisst du, wie oft, wie lange und warum Mitarbeitende in deinem Betrieb fehlen? Kennst du Massnahmen, wie Absenzen reduziert werden können? Ein gutes Absenzenmanagement verhindert Stress und spart Kosten.

Fakten

Absenzen haben schwerwiegende Folgen

25 %
psychisch Erkrankte

Jede vierte arbeitnehmende Person zeigt im Verlauf eines Jahres Anzeichen für eine psychische Erkrankung. (*)

218
Absenztage bei psychischer Erkrankung

Ein Ausfall bei einer Krankschreibung aus psychischen Gründen dauert durchschnittlich 218 Tage. Das ist deutlich länger als bei körperlichen Erkrankungen. (*)

6 - 8 Tage beträgt die «normale» Fehlzeit pro Jahr

Pro Jahr fehlen Mitarbeitende durchschnittlich 6 bis 8 Tage wegen Krankheit und Unfall. (*)

2 Mal
höhere Kosten

Die Kosten durch reduzierte Leistungsfähigkeit am Arbeitsplatz trotz Anwesenheit (Präsentismus) sind doppelt so hoch wie die Kosten durch Absenzen. (*)

Argumente

Darum sind Absenzen eine Belastung fürs Unternehmen

Ein Betrieb hat ein Interesse an konstant anwesenden und leistungsfähigen Mitarbeitenden. Denn Absenzen verursachen Kosten. Die Probleme aufgrund von solchen Ausfällen sind vielfältig.

Kosten für das Unternehmen und Produktivitätsverluste

Absenzen verursachen hohe direkte Lohnkosten. Die weniger offensichtlichen indirekten Kosten sind mindestens doppelt so hoch wie die direkten Kosten.

Belastung für Kolleg_innen und Koordinationsaufwand für Führungskräfte

Absenzen führen zu einem Mehraufwand: Die Folgen sind höhere Belastungen und erlebte Unfairness im unmittelbaren Arbeitsumfeld, was zu zusätzlichen Krankheitsausfällen führen kann.

Rückstände in der Arbeitserledigung

Nach der Absenz steigen die Arbeitsmenge und der Zeitdruck für die genesene Person bei Wiederaufnahme der Arbeit. Dies löst Stress aus.

Unzufriedene Kundschaft

Unerledigte Aufgaben oder verzögerte Abgabefristen sowie mangelnde Erreichbarkeit rufen bei der Kundschaft Unzufriedenheit hervor und wirken sich negativ auf den Ruf des Betriebs aus.

Rechtliches

Die gesetzlichen Grundlagen

Hier kannst du dich über die gesetzlichen Grundlagen rund um Absenzen am Arbeitsplatz informieren.

Einstieg ins Arbeitsrecht

Das KMU-Portal des SECO bietet einen Einstieg in das Arbeitsrecht.

Fürsorgepficht

Die Fürsorgepflicht der Arbeitgebenden – u.a. zur Vermeidung von Unfällen – wird seitens Suva benannt. Hier sind die Rechte und Pflichten der Arbeitgebenden und der Arbeitnehmenden zusammengefasst:

Lohnfortzahlung und Kündigungen bei längeren Absenzen

Für Arbeitgebende besteht ferner gemäss Obligationenrecht die Verpflichtung, bei unverschuldeter Arbeitsverhinderung wie Krankheit oder Unfall den Lohn weiter zu bezahlen (Art. 324a OR). Die Lohnfortzahlung hängt vom Schwierigkeitsgrad des Arbeitsverhältnisses ab und davon, ob eine Krankentaggeldversicherung besteht oder nicht. Die meisten Krankentaggeldversicherungen versichern 80 Prozent des Lohnes über einen Zeitraum von etwa 2 Jahren bzw. 720 Tagen innerhalb von 900 Tagen. Besteht keine Taggeldversicherung, bezahlt der Arbeitgebende im ersten Dienstjahr den Lohn während drei Wochen bzw. gesamthaft drei Wochen über das erste Jahr. Ab dem 2. Dienstjahr erhöht sich dieser Zeitraum je nach Kanton und Gerichtspraxis. Die Gerichte haben dazu Tabellen (sogenannte Skalen) aufgestellt, die den Lohnanspruch nach Dienstjahren festlegen. In diesem Merkblatt sind relevante rechtliche Aspekte für den Fall enthalten, dass im Zeitraum von Erkrankungen Kündigungen ausgesprochen werden müssen: Merkblatt SECO